(Vor Aufregung fing ich bei den Verboten des Heilpraktikers an und er unterbrach mich. Ich stieg noch mal neu ein … war aber nicht schlimm.)

• Ihm reichten die Sorgfaltspflicht, die Schweigepflicht, die Fort- und Weiterbildungspflicht, die Haftpflicht und die Dokumentations- und Aufbewahrungspflicht mit ihren jeweiligen Inhalten.

(Die Hilfspflicht fand er nicht wichtig, weil das ja logisch sei, dass man helfen müsse. Bei den einzelnen Punkten hakte er nach und fragte genauer, was gemeint sei.)

Ich erwähnte die Berufsordnung für Heilpraktiker.

Er fragte mich, ob ich mir denn da sicher sei. Ich sagte ja.

(ich glaube, er wollte mich an der Stelle irgendwie verunsichern. Hat aber nicht geklappt.)

Ich sagte darauf hin, dass ich zwar kein Arzt wäre und nicht genau wüsste, warum ihr Mann Blut spucke, aber ich würde auf jeden Fall den Rettungsdienst alarmieren.

• Ich vermutete Magenkrebs, weil Alkoholiker Schwierigkeiten mit Magen und Darm hätten.

(Es war dann aber eine andere Krankheit, deren Namen ich vergessen habe. Der Heilpraktiker meinte aber, das müsste ich auch nicht wissen.)

Ich zählte sie auf und zusätzlich, wo sie auftreten.

Ich erwähnte die formalen und inhaltlichen Denkstörungen. Zu den inhaltlichen Denkstörungen erwähnte ich, dass je nach Literatur Wahn, Angst und Zwang dazugehören würden.

Ich erwähnte den Verfolgungswahn, zum Beispiel bei der Schizophrenie. Es könne aber auch durchaus sein, dass ein Wahn lebenslang und nicht gefährlich ist.

Ich erwähnte den Magen und das Herz.

(Er nickte zufrieden.)

Ich kannte eine und sollte anschließend erzählen, was diese Person ausmacht.

(Der Heilpraktiker nickte stets oder bestätigte meine Antworten, sodass ich zunehmend das Gefühl von Selbstsicherheit bekam. Das macht mir das Reden einfach.)

(Ich fragte, ob ich kurz etwas trinken könnte und holte meine kleine Wasserflasche aus der Tasche.)

Zum Glück hatte ich zwei Wochen vorher in einem Podcast etwas über die Dialektisch-Behaviorale-Therapie gehört und konnte recht ausführlich dazu antworten. Ich wusste auch den Namen der Begründerin und aus welchem Grund sie diese Therapieform entwickelt hatte. Ich hatte den Eindruck, dass das die Ärztin sehr beeindruckt hat. Dann hatte ich sogar den Mut, die Ärztin zu fragen, ob sie diese Therapieform selbst in der Klinik durchgeführt habe. Sie bestätigte das.

Ich antwortete, dass sie ein Teil des Achtsamkeitstrainings seien und die Menschen ins Hier und Jetzt holen würden.

(Da ich das Thema zwei Tage vorher noch einmal wiederholt hatte, war dies sehr leicht für mich.)

• Ich erklärte ausführlich die Demenzformen und auch die anderen Krankheiten der ICD 10, bei denen Demenzen vorkommen können. Außerdem, welche Symptome vorhanden sind und wie die Therapie aussieht. Ich konnte an der Stelle hervorragend das Beispiel meiner Schwiegermutter einbringen, die hoch dement war und im Vorfeld einen Morbus Parkinson hatte. Ich erzählte in dem Zusammenhang zusätzlich, dass meine Schwiegermutter zunächst zu Hause gepflegt wurde und sichtbar aufgelebt war, als sie in ein Pflegeheim kam, weil sie dort Abwechslung und Ansprache hatte, obwohl sie so dement war und uns zeitweise nicht mehr erkannt hat.

Hier waren ihr vor allem die Zeitkriterien und der unterschiedliche Verlauf wichtig.

Dazu konnte ich aber nichts sagen.